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Stelleriana – Ein Lutheraner erforscht Sibirien und Alaska

Jahresausstellung der Internationalen Georg-Wilhelm-Steller-Gesellschaft 2017 — Naturalia, die den Namen von Georg Wilhelm Steller tragen. Der Steller-Pfad im Botanischen Garten. Pflanzenfotografien von Yvette Cruz.

Die Internationale Georg-Wilhelm-Steller-Gesellschaft wurde im Mai 2007 gegründet. Sie hat die Aufgabe, das Erbe des Arztes und Naturforschers Georg Wilhelm Steller zu erforschen und einer breiten Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Georg Wilhelm Steller (1709-1746) studierte in Halle Theologie und Medizin von 1731-1734 und verdiente seinen Lebensunterhalt als Hilfslehrer in Franckes Waisenhaus. Die ausgezeichnete naturwissenschaftliche Ausbildung an der Friedrichs-Universität unter seinem Lehrer Friedrich Hoffmann (1660-1742) und die europäischen Netzwerke der Universität und August Herrmann Franckes (1663-1727) befähigten Steller, Teilnehmer einer der größten Expeditionen aller Zeiten, der Großen Nordischen Expedition zu werden. Unter Vitus Bering, dem Kolumbus des Zaren, durchzog er den Kontinent von Petersburg bis Kamtschatka und war der erste europäische Naturforscher auf Alaska. Er verband mit seinen Forschungen Europa, Asien und Amerika. Weder Vorgänger- noch Nachfolgeexpeditionen haben diese Spannweite erreicht.

Unsere Gesellschaft würdigt ihn seit 2009, seit seinem 300. Geburtstag, mit ihren Jahresausstellungen. — Natalia Tatarenkova aus Kamtschatka hat in ihrem Beitrag zu der wissenschaftlichen Tagung „22. Deutsch-Russische Begegnungen 2016“ die nach Steller benannten Pflanzen, Tiere, Mineralien und Geografische Orte zusammengestellt. Dieser Teil der Ausstellung ist ihr zu danken. Heike Heklau vom Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg hat vor acht Jahren den „Steller-Pfad“ entlang der sibirischen Pflanzen des Gartens entwickelt. Diese Pflanzen wurden auch von G. W. Steller beschrieben, dessen Worte die Tafeln ergänzen. Matthias Trinks gen. Beck übernahm die grafische Gestaltung. Angeregt durch unsere vorjährige Ausstellung zu Karl Blossfeldt, fotografierte die Burg-Absolventin Yvette Cruz aus Mexico hier im Garten auch „Steller-Pflanzen“. Damit ist der Dreiklang Kunst-Wissenschaft-Natur angeschlagen.

Wir wünschen wieder viel Freude beim Besuch unserer Ausstellung und Spannung beim Erkunden des Steller-Pfades. Wir danken den Franckeschen Stiftungen zu Halle für die Leihgabe von Bilderrahmen und den Mitarbeitern des Botanischen Gartens unter ihrem Technischen Leiter Axel Fläschendräger für ihre Unterstützung.

Anna-Elisabeth Hintzsche

Besichtigung der Ausstellung zu den Öffnungszeiten des Botanischen Gartens Halle, Am Kirchtor 1
Mo – Fr 14.00 – 18.00 Uhr, Sa/So 10.00 – 18.00 Uhr | außer zu Zeiten von Veranstaltungen im Kalthaus